Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert im Zuge der geplanten Auffrischungsimpfungen für Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen auch für das dort beschäftigte Pflegepersonal ein umfassendes Impfangebot.
Dazu sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der „Rheinischen Post“ vom Mittwoch:
„Wenn Pflegeheimbewohner und Hochbetagte optimal geschützt werden sollen, dann müssen ab September auch alle 1,3 Millionen Altenpflegekräfte endlich ein gezieltes Impfangebot bekommen.“
Keine „Extra-Bratwurst und keine Kino-Freikarte“ werde das noch zögernde Personal in den Alten- und Pflegeheimen zu einer Impfung bewegen. Nur ein niederschwelliges, leicht erreichbares Impfangebot werde zum Erfolg führen, mahnte Brysch.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat jüngst in einem 10-seitigen Papier Empfehlungen für eine Corona-Strategie mit Blick auf den nahenden Herbst und Winter genannt und zu Impfvorbereitungen in Pflegeheimen geraten.
Der Deutsche Hausärzteverband indes mahnt zur Geduld, „da die Studien zu den Auffrischungsimpfungen noch laufen“, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt der „Rheinischen Post“.
Weigeldt weiter:
„Die Politik neigt aber derzeit dazu, an der wissenschaftlichen Kompetenz der Ständigen Impfkommission vorbeizupreschen.“